Von Daniel Auwermann, Head of Transformation – TRAFO by ressourcenmangel GmbH
Niedrige Mieten, kreative Köpfe, mutige Gründer und Investoren. Berlin erfüllt alle Voraussetzungen, DIE Start-Up-Metropole Europas zu sein. Hier führt Veränderung zu Innovation. Der entscheidende Faktor allerdings ist ein ganz anderer: Das Netzwerk. Denn Austausch in offener Atmosphäre potenziert Wissen und Möglichkeiten.
Der gleiche Effekt lässt sich im Silicon Valley beobachten. Ich nenne das „das regionale Cluster“, die Möglichkeit, sich unkompliziert im Café zu treffen und sich auszutauschen. Wissen potenziert sich durch die physische Nähe der Marktteilnehmer. „Berlin ist klein“ hört man häufig, auch wenn die Bundeshauptstadt mit 3,6 Millionen Einwohnern und 892 Quadratkilometern Fläche die bevölkerungsreichste und flächengrößte Stadt Deutschlands ist. Doch in den Branchen ist man gut vernetzt, dafür sorgen nicht nur Konferenzen und Netzwerktreffen, sondern der einfache Austausch beim gemeinsamen Mittagessen im Kiez. Dort werden dann auch gerne mal neue berufliche Möglichkeiten diskutiert, die schnellen Wechsel erzeugen eine Art Schneeballsystem des Netzwerks. Je mehr berufliche Kontakte, desto mehr Wissen aus dem Netzwerk ist dem Einzelnen zugänglich.
Extrem schnelle und flexible Transformationsprozesse sind die Folge. Im Silicon Valley hat sich eine Kultur des Gründens, aber auch des Scheiterns, etabliert. Misserfolg ist ein Teil des Erfolgs. In der Kultur des schnellen Wandels wird Fehlern mit Offenheit begegnet, schließlich lernt man durch sie. Durch die Masse an Neugründungen ist immer eine Erfolgsstory zu finden, die andere wieder inspiriert. Die Vielzahl der kleinen Unternehmen zieht Investoren an, die sich aus dem Angebot das erfolgversprechendste Start-Up aussuchen können. Dass sich zahlreiche führende Universitäten in der Region befinden – allen voran Stanford –, tut durch Forschung, SpinOffs, aber auch schlicht durch wissenshungrige Studenten das Übrige. Und auch hier trifft man sich, tauscht sich aus und spricht offen über Erfolge, Misserfolge und was man daraus lernen kann.
Diese Atmosphäre erzeugt ein produktives Klima für echte Transformation. Wir müssen in der Lage sein, uns offen auszutauschen, wir müssen Fehlerkultur leben. Nur so werden wir voneinander lernen und gemeinsam Lösungen erarbeiten. Solch eine Plattform ist TRAFObeat – eine Event-Serie in einem regelmäßig stattfindenden Rahmen, in dem sich führende Vertreter verschiedener Branchen offen und produktiv austauschen können. Ob wir zum Thema Transformation, Employer Relations, Organizational Culture, New Work, New Diversity oder New Business diskutieren, hängt ganz von den Teilnehmern ab. Wir versprechen nur eins: Austausch auf Augenhöhe mit anderen wissensdurstigen C-Level-Gästen. Gemeinsam erarbeiten wir Lösungen zu individuellen Problemstellungen. Jeder bringt andere Impulse mit, jedes Event endet mit anderen Ergebnissen. Das ist #TRAFObeat cocreate.
Bei unserem ersten Event in Düsseldorf trafen sich unter anderem Vertreter aus der Systemgastronomie, Logistik und Transport. Bewusst aus unterschiedlichsten Industrien. Bewusst jeweils nur ein Teilnehmer eines Unternehmens. Gemeinsam fanden wir Ansätze für die individuell notwendigen Schritte zur Transformation. Wir glauben, dass es wichtig ist, die richtigen Experten zusammen zu bringen, um sich für die Zukunft vorzubereiten.
Der nächste Termin ist am 18.09.2018 in Hamburg. Im November planen wir ein Event in München, danach in Wien zum Anfang des nächsten Jahres. Was wir in Hamburg diskutieren, zeichnet sich jetzt schon ab: Digitalisierung eines Verlags, 360-Grad-User-Experience im Möbelhaus, und Virtual Reality, sowie Data Driven Emphacy zum Anfassen. In München werden wir noch wilder. Wir stellen uns die Frage: Was kann Transformation von einem Poker Champion lernen, der Joko und Klaas, Stefan Raab und Boris Becker trainiert hat?