Eigentlich ist Digital Public Affairs keine eigenständige Disziplin, sondern ergänzt die tägliche Arbeit der Interessenvertretung über digitale Kanäle, Plattformen und Tools. In Zeiten von Corona ist es aber mehr als nur Ergänzung. Online ist der einzige Kanal, der verfügbar ist. Wer dort jetzt nicht aktiv ist, wird nicht gehört.
Davon profitieren nun Unternehmen wie Wien Energie. Der Energieversorger ging im Oktober 2019 mit einer digitalen Plattform für Public Affairs online und ist nun erste Anlaufstelle für energiepolitische Themen im Netz. Auf seiner Plattform präsentiert Wien Energie nicht nur klassische Positionspapiere zum Download, wie das viele andere Unternehmen machen, sondern bietet Infos zum Status quo und zu aktuellen Entwicklungen ebenso wie Hintergrundmaterialien und Studien – und vor allem die Möglichkeit zum Dialog. In Kombination mit sehr aktiven Social Media-Accounts (u.a. Twitter, LinkedIn) der Public Affairs-Verantwortlichen und einem wöchentlichen E-Mail-Newsletter ist Wien Energie zentraler Player in der energiepolitischen Debatte. Mehr dazu im Interview hier.
Mit diesem modernen und offensiven Ansatz von Public Affairs verschafft sich Wien Energie nicht nur einen Vorteil gegenüber Mitbewerbern. Das Unternehmen stärkt auch seine Reputation als dialogorientierter, transparent agierender Partner von Politik und Verwaltung. Faktoren, die eine immer größere Rolle an der Schnittstelle von Politik und Wirtschaft spielen.
Dabei ist der virtuelle Raum schon in „normalen“ Zeiten immens wichtig: Die meisten politischen Stakeholder nutzen digitale Kanäle als Informations- und Dialoginstrument. Die erforderte Reaktionsgeschwindigkeit steigt, so dass immer mehr Unternehmensvertreter*innen kommunikationsfähig gemacht werden müssen – und dafür braucht es eine verlässliche Anlaufstation. Hinzu kommt, dass die Anforderungen an die Qualität von Informationen steigt – mehr Fakten und verlässliche Einordnung sind gefragt sowie eine gute Aufbereitung. Und Informationen müssen bereitstehen, wenn nach ihnen gesucht wird – auch ohne persönlichen Kontakt.
Devise während COVID-19: Anpassen statt absagen!
Wer nicht onlinefit ist, verliert jetzt den Anschluss, denn die Politik dreht sich weiter und viele legislative Arbeitsprozesse laufen weiter, aber eben fast ohne öffentliche Aufmerksamkeit. Wer jetzt nicht aktiv kommuniziert, droht Gefahr zu laufen, später überhört zu werden. Daher gilt: anpassen statt absagen! Gespräche mit politischen Stakeholdern lassen sich über Videocalls bewerkstelligen. Wie das die Brüsseler Blase macht, hat Politico hier beschrieben. Und auch politische Veranstaltungen können online abgehalten werden – vielleicht sogar mit mehr Beteiligung als bei einer Präsenzveranstaltung. Mehr Infos zur Politischen Kontaktarbeit in Zeiten von Corona finden Sie hier.
365 Sherpas hat in den vergangenen Jahren schon zahlreiche Projekte für Digital Public Affairs entwickelt und umgesetzt: Online-Plattformen, Projektmanagementtools, Themen-Apps, Social Media-Aktivitäten und einiges mehr. Die Online-Plattform von Wien Energie war für den Politikaward 2019 nominiert.
Die Erfahrungen, die wir in der aktuellen Corona-Krise machen, zeigen deutlicher denn je: Ohne Onlinekanal keine erfolgreiche Public Affairs. Wer dort nicht aktiv ist, findet nicht statt.